Tag: Unbekannte Orte in Bulgarien

09
Feb

Altes Observatorium mit Karte des Sonnensystems ca. 8000 Jahre in Tschatschin Kamak nahe Belogradtschik

Tschatschin Kamak nahe Belogradtschik

 

Nur 300 Meter östlich von der Stadt Belogradtschik entfernen, befinden sich auf einer höher gelegenen Felsplattform längst bekannte rituelle Brunnen sowie Felsmalereien. Die Anlage an sich wurde bis jetzt noch nicht näher archäologisch untersucht, sodass ihr Alter nur vermutet werden kann. Sie ist mit anderen lokalen Heiligtümern verbunden, deren Alter auf 8000 Jahren geschätzt wird.

Die Anlage ist in zwei Teilen aufgeteilt, wobei dem einen Teil eine rituelle bzw. astronomische und dem anderen eine wissenschaftliche bzw. philosophische Bedeutung beigemessen wird. Im ersten Teil ist ein Brunnensystem integriert, das bis heute erhalten geblieben ist, bestehend aus einem großen und mehreren kleinen rituellen Brunnen. Der große Brunnen hat die Fort eines Mutterleibes, und so angefertigt, dass darin ein erwachsener Mensch in der fetalen Position reinpasst. Einen Kilometer weiter wurde ein rituelles Grab mit der gleichen Form entdeckt, jedoch in der entgegengesetzten Richtung positioniert.

Eine erstaunliche Ähnlichkeit der Felsmalereien und der Formgestaltung gibt es zwischen der Kultstätte Tschatschin Kamak und der Hölle Magura, was nahelegt, dass sie ähnliche Funktionen hatten.

Wie durch Tod und Wiedergeburt göttliche Herrscher entstehen, erzählt eine bildhafte Darstellung in Magura. Alles Notwendige zur Vorbereitung und Ausführung der Zeremonien zu diesem Zweck war bereits im Heiligtum Tschatschin kamak vorhanden.

Auf der anderen Seite des Heiligtums befindet sich eine sehr komplizierte und präzise Astrolabe, die in sich einen Kompass, eine Sonnenuhr sowie eine Karte mit den Planeten des Sonnensystems beinhaltet. Mit der Hilfe der Astrolabe wurde höchstwahrscheinlich ein Horoskop erstellt, um den besten Zeitpunkt für die Wiedergeburt des zukünftigen Herrschers zu bestimmen, damit dieser den menschlichen Unvollkommenheiten fernblieb.

Ebenso dort befindet sich das geheimnisvolle „Auge“ positioniert auf einer dreieckigen Felsenplattform. Es schaut unermüdlich in östlicher Richtung in den Himmel, als ob von da eine Ankunft zu erwarten wäre. Im Auge selbst sind die Symbole für den Gott und die Sonne sowie das Symbol des Spendenden zu erkennen.

Eine weitere Gruppe von erhaltenen Darstellungen stellt eine sehr komplexe geometrische Komposition dar, bestehend aus einem Dreieck, einem Kreis und einem Quadrat, deren Deutung bis jetzt erfolglos blieb.

Vermutungen zufolge spiegelt diese die anfänglichen Versuche der früheren Gesellschaften wieder, ihre Vorstellung vom dreifaltigen Gott und sein Wesen zu visualisieren. Diese Interpretation zum Thema ist auch als Bogomili Parabel bekannt.

Auch ein doppeltes Symbol, bestehend aus dem Symbol des Mutterleibes und das des Grabes, ist uns erhalten geblieben. Sie stellen die Gleichstellung der Geburt und des Todes dar, als ein und dasselbe Phänomen aus zwei Perspektiven betrachtet- Wenn wir vom Jenseits kommen, sterben wir dort und werden in die Gebärmutter platziert. Wenn wir hier wiederum sterben, werden wir in ein Grab gelegt und zugleich im Jenseits geboren. Aufgrund dessen haben der Schoß und das Grab nach dieser alten Tradition die gleiche Form, aber in entgegengesetzter Lage.

Tschatschin kamak ist sehr leicht zu erreichen- zum Heiligtum führt eine Straße direkt am Fernsehturm der Stadt vorbei. Sie können dahin direkt mit dem Auto fahren, oder aber die Anlage zu Fuß, mit einem Spaziergang durch den Stadtpark, erreichen.

Sollten Sie weitere Informationen benötigen, können Sie uns eine E-Mail senden oder das Kontaktformular auf unserer Webseite benutzen. Wir beantworten gerne Ihre Fragen.

 

 

Autor: Kiril Kirilov